Otto Kargl wurde in der Gaal (Steiermark) geboren. Seit 1992 ist er Domkapellmeister in St. Pölten, wo er auch am Konservatorium für Kirchenmusik Gregorianik und Chordirigieren unterrichtet.
Neben seinen Studien an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Graz absolviert er Interpretations- und Dirigierseminare bei John Eliot Gardiner, Peter Gülke und Helmut Rilling.
Während seiner Studienzeit kommt es 1983 zur Gründung der cappella nova graz. Die intensive Beschäftigung mit der Musik aus dem 16. Jahrhundert, u.a. von Palestrina und Lechner, sowie dem 17. Jahrhundert, z.B. Buxtehudes Membra Jesu nostri und Werke von Heinrich Schütz, steht im Mittelpunkt der Arbeit.
Otto Kargl widmet sich in besonderem Maße auch der Wiederentdeckung vergessener Werke von Biber, Schmelzer, Fux, Theile und Schätzen aus dem Altbachischen Archiv.
1992 gründet Otto Kargl die Domkantorei St. Pölten.
Das von Kargl erarbeitete liturgische Repertoire an der Kathedralkirche zu St. Pölten umfasst die Gregorianik, kostbare Raritäten etwa von Johann Heinrich Schmelzer und das Bach’sche Kantatenwerk ebenso wie die klassische Kirchenmusik von Palestrina bis Bruckner. Kompositionsaufträge an junge KomponistInnen wie Franz Danksagmüller, Julia Purgina, Petros Moraitis und Franz Thürauer dokumentieren ein sich stets erneuerndes, lebendiges Repertoire.
Seit 1999 arbeiten die cappella nova graz und die Domkantorei St. Pölten regelmäßig erfolgreich zusammen. Zu ihrem gemeinsamen Repertoire gehören Monteverdis Vespro della Beata Vergine, die großen Messen und Oratorien von Händel, Bach, Mozart, Haydn und Bruckner wie auch Werke aus dem 20. und 21. Jahrhundert.
Höhepunkte sind unter anderem Uraufführungen von Thomas Daniel Schlee, Christoph Czech, Bruno Strobl, Joanna Wozny, Beat Furrer, Franz Thürauer und Klaus Lang.
Kargls instrumentale Partner sind u.a. Private Musicke, Les Cornets Noirs, Piccolo Concerto Wien, Solamente Naturali Bratislava und das L’Orfeo Barockorchester.
Als Gastdirigent war Kargl unter anderem beim Rundfunkchor Helsinki tätig. Seine künstlerische Arbeit ist in zahlreichen Rundfunk- und CD-Aufnahmen dokumentiert. Zuletzt erschienen in der ORF-Edition die Motetten von Johann Sebastian Bach und die Messe e-moll von Anton Bruckner.